Laptop mit Post Its als Symbol für IT-Projektmanagement

IT-Projektmanagement: Bedeutung, Ablauf und Erfolgsfaktoren

Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Welt maßgeblich und das IT-Projektmanagement steht im Zentrum dieser bahnbrechenden Veränderungen. Von innovativen Softwareentwicklungen über komplexe Systemimplementierungen bis hin zu neuartigen Datenanalysen – IT-Projekte sind der Antriebsmotor, der Unternehmen in die Zukunft befördert. Doch was bedeutet der Begriff IT-Projektmanagement überhaupt? Wie läuft ein Projekt in der IT ab? Und welche Faktoren sind für den Projekterfolg entscheidend? In diesem Artikel gehen wir auf diese Fragen im Detail ein und geben Ihnen einen umfassenden Überblick über das Management von IT-Projekten.

Was ist IT-Projektmanagement?

Beim IT-Projektmanagement handelt es sich um einen speziellen Bereich des Projektmanagements, der sich auf die Planung, die Organisation, die Durchführung und die Überwachung von Projekten im Bereich der Informationstechnologie (IT) konzentriert. Es umfasst das Management von Projekten, die Entwicklung, Implementierung und Wartung von IT-Systemen, die Entwicklung von Software, die Verwaltung von Datenbanken, die Installation von Netzwerken und andere IT-bezogene Initiativen.

Ein Prozess: Phasen des IT-Projektmanagements

Das Projektmanagement von IT-Projekten folgt in der Regel einem standardisierten Rahmen wie dem Wasserfallmodell oder dem agilen Ansatz und umfasst typischerweise mehrere Phasen. Die genauen Phasen können je nach Projekt und Organisation variieren, umfassen aber in der Regel die folgenden Schritte.

  • Initialisierungsphase: In der ersten Phase konzipiert und plant das IT-Projektteam das Projekt. Es definiert die Projektziele, den Umfang, die Ressourcen und die Risiken, identifiziert die Stakeholder und baut die Projektorganisation auf.
  • Planungsphase: In dieser Phase erstellt das Projektteam einen detaillierten Projektplan, der Aufgaben, Zeitpläne, Ressourcenanforderungen, Budgets und Kommunikationspläne enthält. Die Beteiligten definieren und verfeinern die Ziele, den Umfang und die Risiken des Projekts.
  • Implementierung: Nun wird das IT-Projekt tatsächlich umgesetzt. Geplante Aktivitäten werden durchgeführt, Ressourcen zugewiesen und Aufgaben erledigt. Der Fortschritt wird überwacht und die Kommunikation mit den Stakeholdern aufrechterhalten.
  • Überwachung und Steuerung: Zu diesem Zeitpunkt überwacht die Projektgruppe kontinuierlich den Projektfortschritt, aktualisiert den Projektstatus und erfasst Abweichungen von Plan und Budget. Gegebenenfalls werden Maßnahmen ergriffen, um das Projekt wieder auf Kurs zu bringen. Die Stakeholder werden über den Projektstatus informiert.
  • Abschluss: Im letzten Schritt wird das IT-Projekt abgeschlossen. Abschließende Prüfungen und Tests werden durchgeführt und der Projekterfolg wird bewertet. Abschlussberichte und Dokumentationen werden erstellt und die endgültige Übergabe der Projektergebnisse an die Stakeholder erfolgt.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Phasen nicht strikt linear sind und in agilen Projektmanagementansätzen wie Scrum oder Kanban die Phasen oft iterativ und parallel ablaufen können.

Methoden im IT-Projektmanagement

Im Bereich des IT-Projektmanagements gibt es eine Vielzahl von Methoden und Ansätzen, die entwickelt wurden, um die Planung, Durchführung und Steuerung von IT-Projekten effizient und erfolgreich zu gestalten. Diese Methoden dienen als Best Practices, um komplexe IT-Projekte zu strukturieren, Risiken zu minimieren, Ressourcen effizient einzusetzen und die Qualität der Ergebnisse zu sichern.
Im IT-Projektmanagement sind agile Methoden wie Kanban und Scrum heute weit verbreitet und haben sich als effektive Ansätze zur Bewältigung der komplexen Anforderungen von IT-Projekten etabliert.
Im Folgenden werden mit Kanban und Scrum zwei prominente Methoden des IT-Projektmanagements näher erläutert.

Scrum-Methode

Scrum ist eine agile IT-Projektmanagementmethode zur Planung, Durchführung und Überwachung komplexer Projekte, insbesondere in der Softwareentwicklung, aber auch in anderen Bereichen. Dabei handelt es sich um ein agiles Framework, bei dem die iterative, inkrementelle Arbeitsweise und die Zusammenarbeit in Teams im Vordergrund stehen.

In der Regel wird die Scrum-Methode in Sprints angewendet, die in der Regel zweiwöchige Arbeitsabschnitte sind, in denen bestimmte Ergebnisse erwartet werden. Neben den Sprints gibt es jedoch noch zwei weitere, zentrale Termine im Scrum Framework: Stand-Up-Meetings und Sprint Retrospectives (auch Sprint Reviews genannt).
Tägliche Stand-Up-Meetings, auch Daily Scrum genannt, sind ein fester Bestandteil des Scrum-Frameworks. Diese Meetings finden einmal täglich statt und bieten den Teams die Möglichkeit, sich auszutauschen und die Aktivitäten für den Tag zu besprechen, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder auf dem gleichen Stand sind und Hindernisse identifiziert und beseitigt werden können.

Ein weiteres Hauptereignis im Scrum-Framework ist die Sprint-Retrospective, die am Ende eines Sprints stattfindet. Dabei leitet der Scrum Master das Meeting, in dem das Team gemeinsam reflektiert, was gut und was weniger gut gelaufen ist.

Kanban-Methode

Bei der Kanban-Methode handelt es sich um ein agiles Managementkonzept, das seinen Ursprung in der Automobilindustrie hat und später auf andere Bereiche wie Softwareentwicklung und IT-Projektmanagement übertragen wurde. Kanban basiert auf den Prinzipien Transparenz, Flexibilität und kontinuierliche Verbesserung.

Der Kern von Kanban-Projekten besteht darin, die Arbeit sichtbar zu machen, Engpässe zu erkennen, den Workflow zu steuern und kontinuierliche Verbesserungen zu erreichen. Ein weiteres zentrales Prinzip der Kanban-Methode ist es, parallele Arbeiten zu begrenzen bzw. Work in Process (WiP)-Limits für jede Spalte oder Swimlane auf dem Kanban-Board festzulegen. Dies soll dazu beitragen, die Konzentration auf die Fertigstellung der Arbeitselemente zu lenken und Engpässe oder eine Überlastung der Teammitglieder zu vermeiden.

Projektmanager stehen um das Kanban-Board
Das Kanban-Board

Die Kanban-Methode verwendet eine visuelle Tafel, die oft als Kanban-Board bezeichnet wird, um den Fortschritt von Aufgaben oder Arbeitselementen entlang des Arbeitsflusses zu visualisieren. Somit dient das Kanban-Board als visuelles Management-Tool, das den Fortschritt und den Status der Aufgaben im Entwicklungsprozess transparent macht. Um den Status und den Fortschritt der Arbeit zu verdeutlichen, werden die Arbeitselemente als Karten oder Tickets dargestellt. Danach werden sie auf dem Kanban-Board in verschiedenen Spalten oder Swimlanes angeordnet. Je nachdem, in welcher Phase sich die Aufgaben befinden, werden die Karten durch die verschiedenen Phasen des Kanban-Boards geschoben, sodass das Team den Arbeitsfluss verfolgen und Engpässe oder Blockaden schnell erkennen kann.

Erfolgsfaktoren im IT-Projektmanagement

In der IT-Branche ist ein effizientes und zielgerichtetes Projektmanagement von entscheidender Bedeutung. Schließlich ist es eine der obersten Maximen, dass Projekte termingerecht, im Rahmen des Budgets und mit den gewünschten Ergebnissen abgeschlossen werden.

Sowohl kleine als auch große IT-Projekte können sehr anspruchsvoll sein, da sie oft komplexe Anforderungen beinhalten. Ein effektives Projektmanagement kann jedoch dazu beitragen, dass solche Projekte erfolgreich abgeschlossen werden.

Nachfolgend sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren des IT-Projektmanagements aufgeführt.

Erfolgsfaktoren

Planung: Eine gründliche und gut durchstrukturierte Planung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen IT-Projekt. Wichtige Planungsaspekte sind: die Definition der Ziele, die Ermittlung der Anforderungen, die Ressourcenplanung, das Zeitmanagement und die Definition von Meilensteinen.

Projektstrukturierung: Es ist hilfreich, das IT-Projekt in kleinere, überschaubare Aufgaben zu gliedern, um die Verwaltung zu erleichtern. Die Strukturierung kann auch dabei helfen, die Arbeit unter den Teammitgliedern oder in kleinere Teilprojekte aufzuteilen. Dies stellt sicher, dass alle Verantwortungsbereiche des Projekts abgedeckt sind.

Risikomanagement: Im IT-Sektor treten häufig Risiken wie technische Schwierigkeiten oder Budgetüberschreitungen auf. Um diese Risiken zu minimieren, sollte ein effektives Risikomanagement betrieben werden. Dies beinhaltet die Identifizierung potenzieller Risiken, die Bewertung ihrer Auswirkungen und die Entwicklung von Strategien zur Minimierung dieser Risiken.

Teamkommunikation: Eine offene und transparente Kommunikation im Team ist ein wichtiger Aspekt des IT-Projektmanagements. Eine wirkungsvolle Kommunikation kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden, Probleme frühzeitig zu identifizieren und die Zusammenarbeit zu fördern.

Qualitätsmanagement: In der Informatik ist die Qualität der Arbeit von entscheidender Bedeutung. Um sicherzustellen, dass die Arbeit den jeweiligen Anforderungen entspricht, müssen Projektbeteiligte ein wirksames Qualitätsmanagement praktizieren. Dazu gehören die Überprüfung von Arbeitsergebnissen, das Testen von Anwendungen und die Durchführung von Qualitätskontrollen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Projektmanagement in der IT für den Erfolg von Projekten von zentraler Bedeutung ist. Sorgfältige Planung, effektive Projektstrukturierung, gutes Risikomanagement, offene Teamkommunikation und effektives Qualitätsmanagement sind einige der wichtigsten Aspekte des IT-Projektmanagements. Ein effektives Projektmanagement kann dazu beitragen, dass IT-Projekte erfolgreich abgeschlossen werden und Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.

Wie wird man IT-Projektmanager?

Um IT-Projektmanager zu werden, gibt es verschiedene Wege und Anforderungen, die je nach Unternehmen, Aufgabenbereich und Region unterschiedlich sein können. Nachfolgend haben wir mögliche Wege und Anforderungen aufgeführt.

Bildungsweg: Generell ist ein Bachelor- oder Masterabschluss in einem der MINT-Fächer wie Informatik, Mathematik oder einem verwandten Studiengang von Vorteil. Dies bietet eine solide Grundlage für eine Karriere als IT-Projektmanager. Es gibt jedoch auch eine große Anzahl von IT-Projektmanagern, die ihre berufliche Laufbahn mit einem anderen Abschluss oder sogar ohne ein Studium begonnen haben.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, branchenspezifische Zertifizierungen wie den Project Management Professional (PMP) oder den Agile Certified Practitioner (ACP) zu erwerben. Dadurch kann man sich als IT-Projektmanager weiter qualifizieren und die Karrierechancen verbessern.

Quereinstieg: Ein Quereinstieg in den Beruf des IT-Projektmanagers ist auch ohne formale IT-Berufsausbildung möglich.
Fundierte Kenntnisse in den Bereichen der Informationstechnologie, des Projektmanagements und der damit verbundenen Technologien sind jedoch unerlässlich, um erfolgreich zu sein. Dieses Wissen kann auf verschiedene Weise erworben werden, beispielsweise durch Selbststudium, Online-Lehrgänge, Schulungen oder Zertifikate.

Der Erwerb von Praxiserfahrung in der IT-Branche, sei es durch Praktika, Volontariate, Teilzeitbeschäftigungen oder Einstiegsjobs in IT-Projekten oder damit verbundenen Bereichen, ermöglicht es Ihnen, wertvolle Einblicke in die Arbeitsweise von IT-Projekten zu gewinnen und Ihre Fähigkeiten im Projektmanagement weiterzuentwickeln. Diese praktische Erfahrung kann auch als Alternative zu einer formalen Berufsausbildung dienen. Sie hilft Ihnen dabei, Ihre Chancen zu maximieren, wenn Sie in die IT-Branche einsteigen und sich als IT-Projektmanager etablieren möchten.

Schauen Sie sich aktiv nach Stellenangeboten von Unternehmen um, die z. B. Junior-IT-Projektmanager suchen und auch Quereinsteiger willkommen heißen. Auch Quereinsteiger können die in diesen Stellenangeboten geforderten Qualifikationen und Erfahrungen erfüllen.

Zertifikate im IT-Projektmanagement

IT-Zertifikate bescheinigen das Wissen über eine bestimmte Technologie, eine Methodik oder ein Produkt. Unternehmen schätzen diese Akkreditierungen oft mehr als einen guten Uni-Notendurchschnitt. Sie liefern einen objektiven Standard für die Prozesse und Technologien, die im Unternehmen zum Einsatz kommen. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und die Aktualisierung ihres Wissens durch Zertifikate eine immer wichtigere Rolle spielen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ein Zertifikat zwar ein guter formaler Nachweis für theoretisches Wissen ist, aber Berufserfahrung, Talent und Engagement nicht ersetzen kann.

Im IT-Projektmanagement gibt es verschiedene Arten von Zertifikaten, die von unterschiedlichen Organisationen und Zertifizierungsstellen angeboten werden. Einige der bekanntesten Zertifikate sind der Agile Certified Practitioner (PMI-ACP), der Professional Scrum Master (PSM), PRINCE2 (Projects IN Controlled Environments), der Certified ScrumMaster (CSM) und der Project Management Professional (PMP).

Unsere Experten beraten Sie gerne

Haben Sie Fragen oder wünschen Sie weitere Informationen? Dann hinterlassen Sie uns gerne eine Nachricht. Wir helfen Ihnen weiter.

Wenn Sie weitere Fragen zum IT-Projektmanagement haben, können Sie uns per E-Mail consulting@group24.de oder telefonisch unter +49 2542 20080635 erreichen.

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