Bausteine für IT-Compliance

IT-Compliance: Quick Guide für Unternehmen

In der heutigen Geschäftswelt sind Informationstechnologie und digitale Daten unverzichtbare Bestandteile von Unternehmen und Organisationen. Der Einsatz von IT ist jedoch auch mit Risiken verbunden, die von Datenverlusten bis hin zu Datenschutzverletzungen reichen. Um diesen Risiken vorzubeugen, ist die Einhaltung der IT-Compliance für Unternehmen und Organisationen von entscheidender Bedeutung.

Was IT-Compliance genau ist, warum das Thema gerade für Unternehmen von großer Bedeutung ist und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Was ist IT-Compliance?

IT-Compliance bezeichnet die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften, Standards und Best Practices im Zusammenhang mit dem Einsatz von Informationstechnologie in Unternehmen und Organisationen. Das Hauptziel von IT-Compliance ist es, sicherzustellen, dass die IT-Systeme und -Prozesse eines Unternehmens rechtmäßig, sicher und zuverlässig betrieben werden und die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten gewährleistet ist.

Richter der IT-Compliance

Die verschiedenen Aspekte der IT-Compliance umfassen Bereiche wie Datenschutz, Datensicherheit, IT-Management, IT-Infrastruktur, IT-Audits, IT-Service-Management und IT-Governance. Die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften, einschließlich Datenschutzgesetzen, Handelsabkommen, Finanzvorschriften und anderen gesetzlichen Bestimmungen, ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der IT-Compliance.

Darüber hinaus ist IT-Compliance ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagements in Unternehmen. Sie trägt dazu bei, Risiken wie Datenverlust, Datenschutzverletzungen und Compliance-Verstöße zu minimieren. Unternehmen, die IT-Compliance einhalten, können zudem das Vertrauen von Kunden und Partnern gewinnen und ihre Reputation schützen.

IT-Compliance beschreibt somit zusammenfassend die Einhaltung von gesetzlichen, unternehmensinternen und vertraglichen Regelungen innerhalb eines Unternehmens. Schwerpunktmäßig befasst sich die IT-Compliance hauptsächlich mit den Anforderungen an die IT-Systeme eines Unternehmens. Zu den Anforderungen gehören beispielsweise die Themenfelder Informationssicherheit, Verfügbarkeit, Datenaufbewahrung und Datenschutz.

Unterschied von IT-Governance und IT-Compliance

IT-Governance und IT-Compliance sind zwei Begriffe, die häufig im Zusammenhang mit dem Einsatz von IT in Unternehmen genannt werden. Es gibt jedoch bedeutende Unterschiede zwischen den beiden.

IT-Governance bezieht sich auf die Prozesse und Verfahren, die ein Unternehmen einsetzt, um sicherzustellen, dass die IT-Systeme und -Prozesse mit den Unternehmenszielen und -strategien übereinstimmen. Dies beinhaltet das Management von IT-Ressourcen sowie die Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten in Bezug auf IT-Systeme und -Prozesse.

IT-Compliance hingegen konzentriert sich auf die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften, Standards und Best Practices im Zusammenhang mit dem Einsatz von IT-Systemen und -Prozessen im Unternehmen. Ziel ist es sicherzustellen, dass IT-Systeme und -Prozesse rechtmäßig, sicher und zuverlässig betrieben werden und die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten gewährleistet ist. IT-Compliance beinhaltet die Definition von Verfahren und Standards zur Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und Risiken zu minimieren.

Warum ist IT-Compliance für Unternehmen von großer Bedeutung?

Für Unternehmen, insbesondere GmbHs und AGs, ist IT-Compliance von besonderem Interesse, da bei diesen Unternehmensformen die Vorstände bzw. Geschäftsführer persönlich haften und bei Nichteinhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Rechenschaft gezogen werden können. Der Strafrahmen bei Nichteinhaltung der gesetzlichen Vorgaben kann dabei von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe reichen.

Nutzung von IT-Compliance
Vermeidung von Nachteilen
Erhöhung der Informations- und IT-Sicherheit
Reduzierung von IT-Risiken
Senkung der IT-Kosten
Erhöhung der IT-Qualität

Wer muss sich an die IT-Compliance-Richtlinien halten?

IT-Compliance-Richtlinien gelten in der Regel für Unternehmen, Organisationen und Regierungsbehörden, die bestimmte Daten wie personenbezogene Daten, Finanzdaten oder geistiges Eigentum verarbeiten oder speichern. Dazu gehören in der Regel Unternehmen aus verschiedenen Branchen wie Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Einzelhandel und Behörden. In einigen Ländern gibt es auch spezielle Gesetze, die IT-Compliance-Regelungen vorschreiben, wie z. B. die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Es gibt auch Unternehmen, die freiwillig bestimmte Compliance-Standards einhalten, um ihren Kunden zu zeigen, dass sie sich um deren Datenschutz kümmern oder um ihr eigenes Risiko zu minimieren.

Grundsätzlich ist die Unternehmensleitung für die Einhaltung der Gesetze verantwortlich. Sie kann diese Verantwortung jedoch an eine andere Person delegieren, die sich um die Entwicklung und Einhaltung der gesetzlichen und unternehmensinternen Vorgaben kümmert. Die Delegation der Verantwortung entbindet die Unternehmensleitung jedoch nicht vollständig von der Verantwortung für Verstöße. Denn die Unternehmensleitung ist weiterhin in die Maßnahmen zur Einhaltung der Compliance-Richtlinien eingebunden.

Welches sind die wichtigsten IT-Compliance Gesetze?

Je nach Branche und nach Unternehmen können unterschiedliche IT-Compliance Gesetze gelten, die bekanntesten Gesetze sind folgende:

EU-Datenschutz-Grundverordnung

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist 2016 in Kraft getreten und seit Mai 2018 anzuwenden.

Ergänzend zur DSGVO wurde auf Bundesebene ein revidiertes Bundesdatenschutzgesetz (BSDG) in Kraft gesetzt.

IT-Sicherheitsgesetz

Das IT-Sicherheitsgesetz (BSIG) soll dazu beitragen, die Sicherheit informationstechnischer Systeme in Deutschland zu erhöhen. Das Gesetz gilt insbesondere für Unternehmen aus dem Bereich der kritischen Infrastrukturen (KRITIS), wie z. B. Strom- und Wasserversorgung, Finanz- oder Lebensmittelversorgung, deren Ausfall negative Folgen für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft hätte. Betreiber kritischer Infrastrukturen sind verpflichtet, angemessene Vorkehrungen zum Schutz ihrer IT-Systeme zu treffen.

Für Kleinunternehmen findet das BSIG keine Anwendung.

KonTraG

Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) ist ein Artikelgesetz und präzisiert bzw. erweitert im Wesentlichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes. Mit Inkrafttreten des KonTraG wurde die Haftung von Vorständen, Aufsichtsräten und Abschlussprüfern in Unternehmen erweitert. Mit dem KonTraG werden die Unternehmensleitungen aufgefordert, Risikofrüherkennungssysteme einzurichten und im Jahresabschluss Aussagen über die Risiken und Risikostrukturen des Unternehmens zu veröffentlichen.

Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG)

Dieses Gesetz schützt Unternehmen vor unlauterem Wettbewerb und regelt die zulässigen Geschäftspraktiken.

GoBD

GoBD steht für Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form. Die GoBD beschreiben die Grundsätze, die Unternehmen bei der Führung ihrer Bücher und Aufzeichnungen beachten müssen. Zu den Grundprinzipien zählen:

  • Grundsatz der Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit
  • Grundsätze der Wahrheit, Klarheit und fortlaufenden Aufzeichnung
  • Vollständigkeit
  • Einzelaufzeichnungspflicht
  • Richtigkeit
  • Zeitgerechte Buchung und Aufzeichnung
  • Ordnung und Unveränderbarkeit

Wie werden geltende IT-Compliance Richtlinien überwacht?

Je nach Unternehmensgröße ist eine zentrale Funktion/Abteilung sinnvoll, die sich ausschließlich mit IT-Compliance befasst.

Zur Durchsetzung der IT-Compliance-Vorgaben im Unternehmen bietet es sich an, die Vorgaben soweit möglich technisch über Policys zu erzwingen. Für andere technisch nicht durchsetzbare Vorgaben sollten geeignete Methoden implementiert werden, um die Einhaltung der Vorgaben regelmäßig zu überprüfen.

IT-Compliance-Richtlinien werden in der Regel durch interne oder externe Audits überwacht. Interne Audits werden vom Unternehmen selbst durchgeführt, während externe Audits von unabhängigen Dritten durchgeführt werden. Beide Arten von Audits beinhalten die Überprüfung von Dokumentationen, Protokollen und Aufzeichnungen sowie die Durchführung von Tests, um sicherzustellen, dass die Richtlinien eingehalten werden. Regelmäßige Überwachung und Berichterstattung an die zuständigen Stellen sind ebenfalls wichtige Bestandteile des Überwachungsprozesses.

Unsere Experten beraten Sie gerne

Haben Sie Fragen oder wünschen Sie weitere Informationen? Dann hinterlassen Sie uns gerne eine Nachricht. Wir helfen Ihnen weiter.

Sollten Sie weitere Fragen zum Thema IT-Compliance haben, wenden Sie sich bitte an unsere IT-Sicherheitsabteilung unter securityservices@group24.de oder telefonisch unter +49 25422008066. Falls Sie sich für weitere, spannende IT-Security-Themen interessieren, können Sie sich hier durch die entsprechende Kategorie scrollen.

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