Public, Private oder Hybrid Cloud? Die Unterschiede und welche Option zu Ihrem Business passt
In der modernen Geschäftswelt sind Cloud-Lösungen mittlerweile unverzichtbar geworden. Doch welche Cloud-Option ist die richtige für Ihr Unternehmen? Die Wahl zwischen Public, Private oder Hybrid Cloud kann entscheidend sein. Nur so können Flexibilität, Sicherheit und Kosten richtig balanciert werden.
In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede der drei Cloud-Modelle und geben Ihnen einen Überblick, welche Option am besten zu den Anforderungen Ihres Unternehmens passt.
Einfach erklärt: Was ist Cloud-Computing?
Cloud-Computing bezeichnet die Bereitstellung von IT-Diensten wie Server, Speicher, Datenbanken, Netzwerke, Software über das Internet – also „die Cloud“. Unternehmen zahlen nur für die genutzten Dienste, was die Betriebskosten senkt und eine einfache Skalierung bei sinkendem oder auch wachsendem Bedarf ermöglicht.
Anstatt eigene Server oder Hardware zu betreiben, nutzen Unternehmen und Privatpersonen diese Dienste flexibel und bedarfsgerecht aus der „Cloud“. Die Abrechnung erfolgt meist (je nach Tarif) nach dem Verbrauch. Cloud-Computing bietet zahlreiche Vorteile, wie die Reduzierung von Hardwarekosten, höhere Geschwindigkeit, globale Skalierbarkeit und erhöhte Sicherheit, da Daten und Anwendungen in sicheren Rechenzentren weltweit gehostet werden.
Aber auch Nachteile wie die Abhängigkeit vom Internet oder der Datensicherheit sollten beachtet werden. Der größte Vorteil von Cloud-Computing ist die Möglichkeit, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren und IT-Kapazitäten bei Bedarf Just-in-Time zu erweitern.
Begriffsabgrenzung: Cloud-Computing vs. Cloud-Infrastruktur
Cloud-Computing beschreibt die allgemeine Nutzung von IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Speicher oder Software über das Internet. Es umfasst alle Technologien und Dienste, die online bereitgestellt werden. Die Cloud-Infrastrukturhingegen bezieht sich auf die Art und Weise, wie diese Cloud-Dienste angeboten werden. Es gibt verschiedene Modelle der Bereitstellung, wie die Public Cloud, Private Cloud oder Hybrid Cloud. Diese bestimmen, ob die IT-Ressourcen von einem externen Anbieter (Public Cloud), intern im eigenen Rechenzentrum (Private Cloud) oder als Kombination aus beiden (Hybrid Cloud) bereitgestellt werden.
Public Cloud: Skalierbar und kostengünstig
In diesem Abschnitt werden wir die verschiedenen Cloud-Modelle näher betrachten. Jedes Modell bietet spezifische Vorteile und ist für unterschiedliche Geschäftsanforderungen geeignet.
Die Public Cloud bietet Unternehmen die Möglichkeit IT-Ressourcen über das Internet von einem Drittanbieter zu beziehen. Dank der geteilten Infrastruktur können die Kosten niedrig gehalten und die Ressourcen flexibel an den Bedarf angepasst werden.
Definition: Was ist die Public Cloud?
Die Public Cloud ist eine Cloud-Umgebung, in der IT-Ressourcen wie Server, Speicherplatz und Anwendungen von einem Drittanbieter über das Internet bereitgestellt werden. Unternehmen mieten diese Ressourcen bedarfsgerecht und zahlen nur für die tatsächlich genutzten Services. Zu den typischen Anwendungen der Public Cloud gehören gängige Softwarelösungen: E-Mail-Services z.B.: Microsoft Exchange Online, Kollaborationstools und Cloud-Speicher z.B. Microsoft 365 (ehemals Office 365).
Typische Public Cloud-Modelle umfassen:
- Infrastructure as a Service (IaaS): Bereitstellung von gängigen IT-Ressourcen wie virtuelle Maschinen und Speicher.
- Platform as a Service (PaaS): Bereitstellung einer Plattform zur Entwicklung, Ausführung und Verwaltung von Anwendungen.
- Software as a Service (SaaS): Bereitstellung von vollständigen Softwarelösungen über das Internet.
Die Public Cloud ist besonders geeignet für Unternehmen, die variable Arbeitslasten haben. Aber auch für Unternehmen die Anwendungen mit allgemeineren Anforderungen betreiben, wie etwa Web-Hosting, E-Mail-Dienste und kollaborative Software. Die zentrale Verwaltung durch den Anbieter garantiert, dass Ressourcen zielgerichtet bereitgestellt werden und Sicherheitsupdates regelmäßig und schnell durchgeführt werden.
Was sind die Vorteile der Public Cloud?
Die Public Cloud bietet zahlreiche Vorteile, die sie für viele Unternehmen attraktiv machen. Einer der größten Vorteile ist die Kostenersparnis. Unternehmen müssen keine teuren Investitionen in Hardware und Infrastruktur tätigen, da die Ressourcen von einem Cloud-Anbieter bereitgestellt und verwaltet werden. Die einmaligen Investitionskosten (CapEx) fallen in diesem Modell weg. Die Abrechnung erfolgt in der Regel nach dem Pay-as-you-go-Modell, was bedeutet, dass Unternehmen nur für die tatsächlich genutzten Dienste zahlen.
Ein weiterer Vorteil ist die hohe Skalierbarkeit. Die Public Cloud ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen flexibel an ihre Bedürfnisse anzupassen. Dies bedeutet, dass bei steigendem Bedarf an Rechenleistung oder Speicherplatz zusätzliche Ressourcen nahezu sofort verfügbar sind. Zusätzlich profitieren Unternehmen von der globalen Verfügbarkeit. Public Cloud-Anbieter betreiben Rechenzentren auf der ganzen Welt, was es ermöglicht, Daten und Anwendungen nahe am geografischen Standort der Nutzer bereitzustellen.
Die recht simple Verwaltung ist ein weiterer positiver Aspekt. Da der Cloud-Anbieter die gesamte Infrastruktur verwaltet, entfällt für die Unternehmen der Aufwand für Wartung, Aktualisierungen und Sicherheitsmanagement. Dies ermöglicht es den IT-Teams, sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren. Ein weiterer Vorteil ist die Zugänglichkeit. Die Public Cloud ermöglicht es Nutzern, von verschiedenen Endgeräten aus auf Anwendungen und Daten zuzugreifen, was die Zusammenarbeit und Flexibilität erhöht.
Zusammengefasst bietet die Public Cloud eine hohe Kostenersparnis, Skalierbarkeit, globale Verfügbarkeit, einfache Verwaltung und Zugänglichkeit, wodurch sie eine attraktive Option für viele Unternehmen darstellt.
Was sind die Nachteile der Public Cloud?
Die Public Cloud bringt zwar viele Vorteile mit sich, hat jedoch auch Nachteile, die Unternehmen berücksichtigen sollten. Einer der wesentlichen Nachteile ist eine eingeschränkte Anpassungsfähigkeit. Da Public Cloud-Dienste standardisiert sind, können sie möglicherweise nicht alle Bedürfnisse oder Anforderungen eines Unternehmens erfüllen. Dies kann die Anpassung von Funktionen und Einstellungen auf die besonderen Anforderungen des Unternehmens einschränken.
Ein weiterer Nachteil ist die geringere Kontrolle über die Infrastruktur. In einer Public Cloud wird die gesamte Hardware und Software vom Cloud-Anbieter verwaltet, was bedeutet, dass Unternehmen keinen direkten Einfluss auf die physische Infrastruktur oder deren Konfiguration haben. Dies kann zu Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes führen, wenn sensible Daten gespeichert oder verarbeitet werden. Obwohl Cloud-Anbieter Sicherheitsmaßnahmen implementieren, haben Unternehmen weniger Kontrolle über die Sicherheitspraktiken und -protokolle als bei einer Private Cloud.
Abhängigkeit vom Anbieter ist ein weiterer möglicher Nachteil. Unternehmen sind auf die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des Cloud-Anbieters angewiesen. Wenn es zu Ausfällen oder technischen Problemen beim Anbieter kommt, kann dies die Verfügbarkeit von Diensten beeinträchtigen. Hierzu werden Service Level Agreements (SLAs) genutzt. SLAs legen Verfügbarkeits- und Leistungsstandards fest und bieten Entschädigungen bei Nichteinhaltung durch den Cloud-Anbieter.
Zudem kann es bei der Compliance und Regulierung schwierig sein, die erforderlichen gesetzlichen und branchenspezifischen Vorschriften zu erfüllen. Die Verantwortung für die Einhaltung dieser Vorschriften liegt in der Regel beim Kunden, und nicht alle Public Cloud-Anbieter bieten die notwendige Unterstützung oder Zertifizierungen, die für bestimmte Compliance-Anforderungen erforderlich sind (Bsp.: DSGVO, KritisV, TKG, BaFin, etc.).
Insgesamt können die eingeschränkte Anpassungsfähigkeit, reduzierte Kontrolle, Sicherheitsbedenken, Abhängigkeit vom Anbieter und Compliance-Herausforderungen als wesentliche Nachteile der Public Cloud betrachtet werden.
Anwendungsfälle der Public Cloud
- Web-Hosting: Bereitstellung von Websites und Webanwendungen. Beispiel: Ein Online-Shop nutzt AWS oder Azure, um seine E-Commerce-Plattform zu hosten und global verfügbar zu machen.
- E-Mail-Dienste: Nutzung von Cloud-basierten E-Mail-Lösungen. Beispiel: Unternehmen setzen Microsoft 365 ein, um E-Mail-Dienste und Kalender zu verwalten.
- Dateispeicherung und Backup: Speicherung von Daten und Sicherungskopien. Beispiel: Ein Unternehmen verwendet Google Cloud Storage für die Sicherung von Daten und für die Speicherung großer Mengen von Dateien.
- Big Data und Machine Learning: Rechenintensive Anwendungen wie Analysen und maschinelles Lernen lassen sich kosteneffizient und flexibel betreiben.
- Backup und Disaster Recovery: Unternehmen nutzen die Public Cloud zur Sicherung und Wiederherstellung von Daten, um Ausfallzeiten zu minimieren und Notfallwiederherstellungspläne zu unterstützen.
Private Cloud: sicher und kontrolliert
Die Private Cloud bietet eine IT-Infrastruktur, die ausschließlich für ein einzelnes Unternehmen bereitgestellt wird. Im Gegensatz zur Public Cloud, bei der Ressourcen mit mehreren Nutzern geteilt werden, sind in der Private Cloud alle Server und Speicherressourcen nur für das jeweilige Unternehmen bestimmt. Diese Infrastruktur kann entweder im eigenen Rechenzentrum des Unternehmens oder in den Rechenzentren eines spezialisierten Anbieters betrieben werden. Beispielsweise könnte eine Bank eine Private Cloud nutzen, um ihre sensiblen Finanzdaten sicher zu speichern und zu verwalten. Durch die Nutzung einer Private Cloud erhält das Unternehmen volle Kontrolle über die Sicherheitsmaßnahmen, die Netzwerkinfrastruktur und die Anpassung der IT-Ressourcen an die spezifischen Bedürfnisse.
Definition: Was ist die Private Cloud?
Die Private Cloud bezeichnet eine Cloud-Computing-Infrastruktur, die exklusiv für eine einzelne Organisation bereitgestellt wird. Im Gegensatz zur Public Cloud, operiert die Private Cloud auf physischen oder virtuellen Servern, die entweder im Rechenzentrum des Unternehmens selbst oder in einem externen Rechenzentrum eines Serviceproviders betrieben werden.
In einer Private Cloud haben die Organisationen die vollständige Kontrolle über die IT-Ressourcen, einschließlich Server, Speicher und Netzwerkinfrastruktur. Dies ermöglicht maßgeschneiderte Anpassungen und die Implementierung spezifischer Sicherheits- und Compliance-Vorgaben, die auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sind.
Die Private Cloud kann auf verschiedenen Modellen basieren, wie zum Beispiel:
- On-Premises Private Cloud: Die gesamte Infrastruktur befindet sich im eigenen Rechenzentrum des Unternehmens.
- Hosted Private Cloud: Die Infrastruktur wird von einem Cloud-Anbieter betrieben, aber die Ressourcen sind nur für das jeweilige Unternehmen verfügbar.
- Managed Private Cloud: Die Infrastruktur wird vom Anbieter verwaltet, während das Unternehmen die Kontrolle über die Anwendungen und Daten behält.
Was sind die Vorteile der Private Cloud?
Die Private Cloud bietet eine Reihe Vorteile. Ein wesentlicher Vorteil ist die erhöhte Sicherheit. Da die Private Cloud exklusiv für ein einzelnes Unternehmen bereitgestellt wird. Hierbei können umfassende Sicherheitsmaßnahmen und Zugriffskontrollen implementiert werden, die das Risiko von Datenlecks und Cyberangriffen minimieren. So können maßgeschneiderte Konfigurationen und Anpassungen entsprechend den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ermöglicht werden.
Ein weiterer Vorteil ist die Gewährleistung von Datenschutz und Compliance. Die Private Cloud erlaubt es Unternehmen, strikte Datenschutzvorschriften und regulatorische Anforderungen einzuhalten. Dies gewährleistet, dass sensible Daten sicher gespeichert und verarbeitet werden. Zusätzlich können Unternehmen ihre IT-Ressourcen auf die spezifischen Anforderungen ihrer Anwendungen abstimmen, was zu einer verbesserten Anwendungsleistung und geringeren Latenzzeiten führen kann.
Auch in Bezug auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bietet die Private Cloud Vorteile, da Unternehmen ihre IT-Ressourcen nach Bedarf anpassen können, um den geschäftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Skalierbarkeit der Private Cloud stellt sicher, dass Unternehmen auch bei wachsendem Bedarf ihre Ressourcen entsprechend erweitern können, sei es durch Hardware-Upgrade oder durch zusätzliche Kapazitäten des Serviceproviders.
Was sind die Nachteile der Private Cloud?
Die Private Cloud hat zwar viele Vorteile, jedoch sind auch Nachteile zu berücksichtigen. Einer der Hauptnachteile ist die hohe Kostenstruktur. Die Anschaffung und Wartung der notwendigen Hardware und Software können erhebliche Investitionen erfordern. Diese Kosten können im Vergleich zur Public Cloud, die auf einem Pay-as-you-go-Modell basiert, deutlich höher sein.
Ein weiterer Nachteil ist der erhöhte Wartungsaufwand. Unternehmen, die eine Private Cloud betreiben, müssen sich entweder selbst um die Wartung und Verwaltung der Infrastruktur kümmern oder dies an einen Managed Service Provider delegieren. Dies kann zusätzliche administrative Aufgaben, Kosten und Ressourcen beanspruchen.
Die Skalierbarkeit kann ebenfalls eingeschränkt sein. Obwohl Private Clouds skalierbar sind, erfolgt die Erweiterung in der Regel langsamer als bei Public Clouds, da zusätzliche Hardware beschafft und eingerichtet werden muss. Dies kann zu längeren Vorlaufzeiten bei der Anpassung an sich ändernde Geschäftsanforderungen führen.
Zusätzlich kann die Implementierung und Verwaltung einer Private Cloud komplex sein. Die Einrichtung und Konfiguration der Infrastruktur erfordert spezialisiertes Wissen und kann daher höhere technologische Herausforderungen mit sich bringen. Dies kann insbesondere für kleinere Unternehmen oder solche ohne umfangreiche IT-Ressourcen eine Hürde darstellen.
Anwendungsfälle der privaten Cloud
- Finanzsektor: Nutzung für die Verwaltung und Verarbeitung sensibler Finanzdaten und Transaktionen. Zum Beispiel nutzen Banken Private Clouds zur Sicherstellung der Compliance mit regulatorischen Anforderungen und zum Schutz sensibler Kundendaten.
- Gesundheitswesen: Speicherung und Verarbeitung von Patientendaten unter strengen Datenschutzanforderungen. Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister setzen Private Clouds ein, um Patientendaten sicher zu speichern und den Zugang zu medizinischen Anwendungen zu kontrollieren.
- Regierungsbehörden: Hosting von vertraulichen Regierungsdaten und -anwendungen. Behörden nutzen Private Clouds, um sensible Daten zu schützen und die Einhaltung von Vorschriften wie dem Datenschutzgesetz (DSGVO) zu gewährleisten.
Hybrid Cloud: Balance und Flexibilität
Die Hybrid Cloud kombiniert die Stärken von Public und Private Clouds, um eine ausgewogene IT-Lösung zu bieten. Durch die Integration beider Modelle ermöglicht sie Unternehmen von den Vorteilen beider Welten zu profitieren. In diesem Modell können Unternehmen sensible Daten und geschäftskritische Anwendungen in einer Private Cloud halten, während weniger kritische Dienste und zusätzliche Kapazitäten in der Public Cloud betrieben werden. Dies bietet eine hohe Flexibilität bei der Verwaltung von Daten und Anwendungen, ermöglicht eine skalierbare Infrastruktur und hilft, unterschiedliche Sicherheits- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.
Definition: Was ist die hybride Cloud?
Die hybride Cloud ist ein IT-Architekturansatz, der Public und Private Cloud-Infrastrukturen miteinander kombiniert . In einer hybriden Cloud-Umgebung werden bestimmte Dienste und Daten in einer Public Cloud betrieben, während andere in einer Private Cloud gehalten werden. Diese Architektur erlaubt es Unternehmen, durch ein orchestriertes Management ihrer IT-Ressourcen spezifische Anforderungen an Datenschutz, Sicherheit und Skalierbarkeit zu erfüllen, indem sie die Stärken beider Cloud-Modelle kombinieren.
Was sind die Vorteile der Hybrid Cloud?
Die Hybrid Cloud bietet zahlreiche Vorteile und ist daher für viele Unternehmen eine strategische Wahl. Sie verbindet die Flexibilität der Public Cloud mit der Kontrolle und Sicherheit einer Private Cloud und ermöglicht so eine passgenaue IT-Architektur. Unternehmen können unterschiedliche Workloads gezielt trennen, indem sie etwa sensible Finanzdaten oder geschäftskritische Anwendungen in der Private Cloud hosten, während weniger sensible Dienste wie E-Mail oder Entwicklungsumgebungen in der Public Cloud betrieben werden.
Diese Architektur erlaubt eine dynamische Bereitstellung von Ressourcen, um Lastspitzen durch Public-Cloud-Kapazitäten abzufangen, ohne in teure, dauerhafte Erweiterungen der Private Cloud zu investieren. Beispielsweise können E-Commerce-Unternehmen während der Hochsaison zusätzlichen Speicherplatz oder Rechenleistung über die Public Cloud hinzuschalten, während sensible Kundendaten weiterhin geschützt in der Private Cloud verbleiben.
Ein weiterer Vorteil ist die Einhaltung von Compliance-Vorgaben, da Unternehmen durch die strikte Trennung von Daten sicherstellen können, dass besonders regulierte Informationen in der Private Cloud verbleiben. Bei Ausfällen oder Wartungsarbeiten in der Private Cloud können Public-Cloud-Dienste als Backup fungieren, was die Ausfallsicherheit erhöht und die Geschäftskontinuität unterstützt.
Was sind die Nachteile der Hybrid Cloud?
Die Hybrid Cloud bringt allerdings auch einige Nachteile mit sich. Die Verwaltung von Public und Private Clouds ist komplex und erfordert spezielles Fachwissen sowie geeignete Tools.
Die Kosten für Implementierung und Wartung sind oft höher, da sowohl in Private Cloud-Infrastruktur als auch in Public Cloud-Dienste investiert werden muss.
Zudem steigt das Sicherheitsrisiko durch die Integration beider Umgebungen, insbesondere bei der Übertragung von Daten. Leistungsprobleme wie Latenzzeiten und Verbindungsstörungen können auftreten, wenn Daten zwischen den Clouds verschoben werden. Auch die Kompatibilität verschiedener Technologien und Plattformen kann den Betrieb erschweren.
Weitere Anwendungsfälle:
- Disaster Recovery: Die Public Cloud dient als Backup- und Disaster-Recovery-Lösung für Daten, die primär in der Private Cloud gespeichert sind.
- Skalierung bei saisonalen Spitzen: Unternehmen können die Public Cloud für zusätzliche Kapazitäten während saisonaler Spitzenzeiten nutzen. Beispiel: Ein E-Commerce-Unternehmen verwendet die Public Cloud, um den erhöhten Traffic während der Weihnachtszeit zu bewältigen, während die Private Cloud für die alltäglichen Geschäftsabläufe verwendet wird.
- Verarbeitung großer Datenmengen: Die Public Cloud kann für die Analyse und Speicherung großer Datenmengen verwendet werden, während die Private Cloud für sensible Daten und regulierte Informationen sorgt. Beispiel: Ein Unternehmen verwendet die Public Cloud für Big Data-Analysen und die Private Cloud für die Speicherung personenbezogener Daten gemäß DSGVO.
- Flexibles Management von Arbeitslasten: Hybrid Clouds ermöglichen es Unternehmen, spezifische Anwendungen oder Daten in der am besten geeigneten Umgebung zu hosten. Beispiel: Ein Unternehmen hält kritische Finanzanwendungen in der Private Cloud und nutzt die Public Cloud für weniger kritische Arbeitslasten wie Büroanwendungen und Collaboration-Tools.
- Integration und Innovation: Unternehmen können neue Cloud-Dienste und -Technologien in der Public Cloud ausprobieren, während bestehende Anwendungen in der Private Cloud bleiben.
Sicherheitsaspekte bei der Nutzung von Public, Private und Hybrid Cloud
Public Cloud:
In der Public Cloud teilen sich mehrere Kunden dieselbe Infrastruktur, was spezielle Sicherheitsanforderungen mit sich bringt. Anbieter wie Microsoft Azure bieten umfassende Sicherheitsmaßnahmen, darunter zum Beispiel Identity and Access Management (IAM), Netzwerksegmentierung und Datenverschlüsselung sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung. Kunden haben jedoch nur bedingt Kontrolle über die zugrunde liegende Infrastruktur und sind auf die Sicherheitsprotokolle von Microsoft angewiesen. Zur zusätzlichen Sicherstellung sollten Unternehmen eigene Sicherheitsmaßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Intrusion Detection Systeme (IDS) implementieren. Public-Cloud-Anbieter beschäftigen spezialisierte Sicherheitsteams, die kontinuierlich Bedrohungen überwachen und auf Vorfälle reagieren. Diese Experten verfügen über umfangreiche Erfahrung und Ressourcen, um Sicherheitsstrategien zu entwickeln und anzupassen.
Private Cloud:
In einer Private Cloud erhält ein Unternehmen eine dedizierte Infrastruktur, die vollständig unter eigener Kontrolle steht. Diese Umgebung ermöglicht detaillierte Konfigurationen und umfassende Sicherheitskontrollen wie eigene Firewalls, VPN-Tunnel und maßgeschneiderte Datenverschlüsselung. Private Clouds sind ideal für Unternehmen mit hohen Compliance-Anforderungen und sensiblen Daten, wie etwa im Finanzsektor oder Gesundheitswesen. Hier können maßgeschneiderte Sicherheitsmaßnahmen wie regelmäßige Penetrationstests, dedizierte Sicherheitsoperatives (SecOps) und umfassende Access Controls umgesetzt werden, um maximale Sicherheit und Datenschutz zu gewährleisten. Anders als in der Public Cloud, trägt in der Private Cloud das Unternehmen die volle Verantwortung für den Schutz der Daten und Infrastruktur. Dies erfordert interne Sicherheitsressourcen und Fachwissen und erhöhte Investitionen in Sicherheitslösungen, einschließlich Firewalls, Verschlüsselung und Zugangskontrollen.
Hybrid Cloud:
Die Hybrid Cloud kombiniert Public- und Private-Cloud-Elemente und erfordert eine nahtlose Integration und Absicherung beider Umgebungen. Sicherheitsstrategien müssen daher beide Clouds berücksichtigen und den Datenfluss zwischen ihnen sichern. Microsoft Azure zum Beispiel unterstützt hybride Szenarien durch Dienste wie Azure Arc oder Azure Stack, die es ermöglichen, lokale und öffentliche Cloud-Ressourcen sicher zu integrieren. Wichtige Maßnahmen umfassen verschlüsselte Datenübertragungen über Virtual Private Networks (VPNs), konsistente Sicherheitsrichtlinien und Unified Threat Management (UTM) Systeme. Ein praktisches Beispiel ist die Nutzung von Microsoft Azure für skalierbare Rechenressourcen, während sensible Daten in einer privaten Umgebung aufbewahrt werden. Robuste Sicherheitsprotokolle sind erforderlich, um die Integrität und Vertraulichkeit der Daten bei der Übertragung zwischen den Clouds zu gewährleisten.
Unterschiede zwischen Public, Private und Hybrid Cloud
Aspekt | Public Cloud | Private Cloud | Hybrid Cloud | ||||
Zugriff | Über das Internet, von überall aus | Nur intern oder über gesicherte Verbindungen | Kombination aus Public und Private Cloud-Zugriff | ||||
Kunden | Geteilt mit anderen Unternehmen | Exklusiv für ein einzelnes Unternehmen | Kombination von geteilten und exklusiven Ressourcen | ||||
Skalierbarkeit | Hoch, sofort verfügbar | Begrenzter, abhängig von der vorhandenen Infrastruktur | Hoch, durch Integration von Public und Private Clouds | ||||
Sicherheit | Allgemeine Sicherheitsstandards, variabel | Hohe Sicherheit und Kontrolle über eigene Infrastruktur | Mischung aus Sicherheitsniveaus, je nach Konfiguration | ||||
Kosten | Gering, nutzungsbasiert | Höher, da komplette Infrastruktur bereitgestellt wird | Variabel, je nach Nutzung von Public und Private Cloud | ||||
Wartung | Anbieter ist verantwortlich für Wartung und Updates | Unternehmen ist selbst für Wartung und Updates verantwortlich | Aufteilung der Wartungsaufgaben zwischen Public und Private | ||||
Flexibilität | Hohe Flexibilität durch schnelle Anpassung | Flexibel, aber eingeschränkt durch eigene Ressourcen | Hohe Flexibilität durch Kombination beider Cloud-Typen | ||||
Beispiele | Microsoft Azure, Amazon Web Services (AWS, Google Cloud Platform (GCP) | Azure Arc, AWS Outposts, Google Anthos | VMware Private Cloud, HPE GreenLake, Microsoft Azure Stack |
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